Lieber Jens,
ich hoffe es geht dir in dieser besonders einsamer, therapieloser und beängstigender Zeit den Umständen entsprechend gut.
Wir ALS-Erkrankte kennen ja den Unterschied zwischen einem äußeren und inneren Lockdown.
Wir können mehr oder weniger gut damit umgehen. Unsere Gesellschaft in der wir leben, ist doch eigentlich auf der Parole „Liberté, Égalité, Fraternité“ der Französischen Revolution 1789 aufgebaut und doch der Inbegriff einer selbstbestimmten und selbstbestimmenden Gesellschaft.
Wo aber bleiben Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit für chronisch-kritisch kranke und/oder behinderte Menschen?
Die Tabuisierung von Krankheiten, Behinderungen oder Beeinträchtigungen verhindert, dass die Pflege schwerstbehinderter und/oder -kranker Menschen als lehrreich sowohl für die Pflegenden, wie auch für die Gesellschaft, erkannt wird. Es zeichnet eine hochentwickelte Gesellschaft aus, dass sie achtsam mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht.
Wir Betroffenen müssen über die Landesgrenzen hinaus, für die Sicherheit unserer medizinischen, pflegerischen und/oder therapeutischen Versorgung kämpfen. Ich würde mich sehr über deine Teilnahme am Webinar freuen. Bitte teilen, teilen, teilen …