Ich bin Freunde der Viermastbark PEKING e.V.Matrose der Binnenschifffahrt und Segeln war schon immer meine Leidenschaft. Solange ich noch gesund war und mir die ALS das Leben nicht so schwer gemacht hat, segelten wir auf einem Hausboot.
Alles, was mit Segelschiffen zu tun hat, begeistert mich seit langem. Heute mehr denn je. Mit Hilfe des Internets ist auch viel mehr möglich. Heute habe ich auch viel mehr Zeit als früher, nehmen wir das mal als Vorteil bei meiner Erkrankung.
Als ich hörte, dass die Peking zur Nutzung als Museumsschiff zurück nach Hamburg kehren soll, war ich begeistert.
2017 dann die Überführung von New York nach Deutschland.
Das muss man sich mal richtig vor Augen halten. Ein Viermast-Segelschiff, welches 1911 vom Stapel lief, welches ohne Motorkraft nur mit der Kraft des Windes und seiner mächtigen Segel so stark war wie ein Dampfschiff. Eine so alte „Dame“, die so viel erlebt und geleistet hat, die nicht mehr im besten Zustand war, sollte erhalten werden. Großartig!!!!
Die Entwicklung geht ja ständig weiter und auch zu meinem Nutzen. Mit Hilfe meines Computers war ich in der Lage, mich auf den verschiedensten Kanälen über das Fortschreiten der Restaurationsarbeiten an der Peking zu informieren.
Auf Youtube sah ich mir die verschiedensten Videos an. Große Klasse war Herr Kaiser und wie er „sein BABY“ beschrieb. Da geht einem das Herz auf und seine Begeisterung ist ansteckend. Meine Pflegekraft kann das bestätigen.
Vor einer Woche erhielt ich die Mail von einer Bekannten, die mich fragte, ob ich in Hamburg war, als die Peking im Heimathafen begrüßt wurde. Diese Frage brachte einen Stein ins Rollen.
Mein Pflegeteam organisierte die Fahrt nach Hamburg, ich wollte die Peking sehen, Corona zum Trotz.
„Alomit“, ein Krankentransport, mit dem wir schon jahrelang zusammen arbeiten, bietet auch Transporte zur privaten Nutzung an.
Im Hafenmuseum trafen wir auf große Unterstützung. Frau Schröder, eine Sachbearbeiterin, gab uns die genaue Anschrift für das Navi und sie wollte sich was überlegen und uns persönlich empfangen.
Na dann, Termin klar machen und los geht’s.
Am 17.09.2020 um 8:00 Uhr starteten wir nach Hamburg. Marco, Kerstin und ich waren gespannt, wie der Tag werden würde. Meine Vorfreude war riesengroß.
Gegen 12.00 Uhr trafen wir in Hamburg ein. Wir wurden zum Parken eingewiesen und persönlich von Frau Schröder empfangen und mit Freikarten begrüßt. DANKE!
Sie stellte uns Herrn Matthias Kahl vor, er gehört zur Crew Peking und ist der Vorstandsvorsitzende des Vereins “Freunde der Viermastbark PEKING e.V.“. Sie geben Auskunft und beantworten die Fragen der Besucher.
Fragen hatte ich keine, ich wollte nur alles sehen. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Strahlend blauer Himmel, eine sachte Briese und lauter gut gelaunte Menschen um uns. Die Sachbearbeiterin Frau Schröder war sehr freundlich, nach dem sie von Kerstin etwas über mich als Person erfahren hatte, habe ich ihr Interesse geweckt (den Sprachcomputer hatten wir aus Zeitgründen gar nicht mitgenommen).
Frau Katja Schröder entpuppte sich als eine ganz besondere Überraschung. Sie gab für mich eine ganz persönliche Führung. Sie ist eigentlich Bootsbauerin, ist Seglerin und hat im Bereich Schifffahrt studiert. Sie wusste, wovon sie sprach und sie hatte ein Gespür dafür, was mich interessiert. Das war ein tolles Gefühl. Sie war wirklich nur für mich da. Drei Stunden führte sie uns durch das Gelände, brachte uns ganz nah an das Schiff heran und entfernte auch so manche Absperrung, damit ich mit dem Rollstuhl so nah ran kam wie es nur möglich war. Kerstin machte viele Fotos und da, wo wir nicht hindurften, nämlich auf das Schiff, da nahm Frau Schröder das Handy, ging auf das Schiff und fotografierte mir das, was ich gar nicht sehen konnte. DANKE!
Gemeinsam besuchten wir noch das Hafenmuseum. Frau Schröder war auch hier die perfekte Besetzung, ihre fachkundigen Erläuterungen ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Herr Kahl besuchte uns nochmal, um uns einen schöne Heimfahrt zu wünschen und er schenkte mir eine Schirmmütze mit dem Abbild der Peking, als Erinnerung an diesen Tag. DANKE!
Der Besuch in Hamburg war ein Volltreffer. Um den Tag zu beschreiben, kann ich nur wieder-holen: BESSER GEHT NICHT! Es war ein Volltreffer und wird mir in der Erinnerung noch viele schöne Momente schenken. Ich hab sie gesehen, die Peking…
Ich möchte mich beim Verein „ALS mobil e.V.“, bei „Alomit“ und bei meinem Pflegeteam ganz sehr bedanken.
Danke an Frau Schröder und dem Verein “Freunde der Viermastbark PEKING e.V“.
DANKE an den Wetter-Gott.
DANKE, dass ich einen so tollen Tag erleben durfte.
Tobias Beyer